Über die Reihe

Die Reihe Online-only Publikationen des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache (IDSopen) bietet Autor/innen und Rezipient/innen aus allen Bereichen der Linguistik eine moderne und offene Plattform für digitales Publizieren. Mit IDSopen steht eine zeitgemäße Publikationsumgebung zur Verfügung, die schwerpunktmäßig Arbeiten veröffentlicht, die auf Ressourcen des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache (IDS) beruhen und deren Verwendungsmöglichkeiten in besonderem Maße zeigen. Gleichzeitig zeichnet sich IDSopen durch eine Öffnung für unkonventionelle Publikationsformen und -formate aus. Transparente Begutachtungsprozesse gehören dabei genauso zum Profil der Reihe wie ein offener Erscheinungsturnus und das Ansprechen unterschiedlicher Zielgruppen. IDSopen verfolgt entlang der Leitlinien des IDS und der Leibniz-Gemeinschaft (vgl. LeibnizOpen) das Open-Access-Prinzip und veröffentlicht ausschließlich digital, ohne gedruckte Form (Online-only). Diese Maßnahmen haben das Ziel, kurze Veröffentlichungszeiten für Manuskripte zu ermöglichen, einen unbeschränkten und kostenlosen Zugang zu qualitätsgeprüfter wissenschaftlicher Information rund um die IDS-Ressourcen im Internet zu bieten und liquide Publikationsprozesse zu unterstützen.

Aktuelle Ausgabe

Bd. 11 (2025): Valenzalternation im Vergleich: Antikausativa im Deutschen, Französischen und Ungarischen

In seiner Typologie der inchoativ-kausativen Verbalternation argumentiert Haspelmath (1993) für eine Präferenz des antikausativen Typs in europäischen Sprachen. Im vorliegenden Beitrag werden auf dieser Basis Alternationspaare im Deutschen, Französischen und Ungarischen betrachtet. Dafür wird die Liste von Verben bzw. metasprachlichen Konzepten verwendet, die Haspelmath entlang einer Spontaneitätsskala anordnet. Diese von Haspelmath (1993) angewendete und in der Sprachtypologieforschung weit verbreitete Methode der metasprachlichen Konzeptliste als Vergleichsgrundlage wird kritisch hinterfragt und in ihrer Anwendbarkeit überprüft. Als Datengrundlage werden dabei neben Elizitierungen und Wörterbüchern auch Korpusabfragen herangezogen. Die Untersuchung liefert dadurch kritische Einblicke in das Spannungsverhältnis zwischen großflächiger typologischer Untersuchung und tiefergehender einzelsprachlicher Betrachtung sprachstruktureller Phänomene. Während die einzelsprachlichen Ergebnisse des Deutschen und die diachronen Befunde des Ungarischen in der generellen Tendenz die haspelmathsche These der Spontaneitätsskala stützen, zeigt eine genauere einzelsprachliche Untersuchung des Französischen, dass die haspelmathsche morphologische Typologie der Alternationspaarbildung um einen weiteren Typ, den antikausativ-labilen, erweitert werden muss. Die vorgelegten Daten liefern so auch interessante neue Ergebnisse für die arealtypologische Betrachtung Europas.

Veröffentlicht: 2025-08-19
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