Über die Reihe
Die Reihe Online-only Publikationen des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache (IDSopen) bietet Autor/innen und Rezipient/innen aus allen Bereichen der Linguistik eine moderne und offene Plattform für digitales Publizieren. Mit IDSopen steht eine zeitgemäße Publikationsumgebung zur Verfügung, die schwerpunktmäßig Arbeiten veröffentlicht, die auf Ressourcen des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache (IDS) beruhen und deren Verwendungsmöglichkeiten in besonderem Maße zeigen. Gleichzeitig zeichnet sich IDSopen durch eine Öffnung für unkonventionelle Publikationsformen und -formate aus. Transparente Begutachtungsprozesse gehören dabei genauso zum Profil der Reihe wie ein offener Erscheinungsturnus und das Ansprechen unterschiedlicher Zielgruppen. IDSopen verfolgt entlang der Leitlinien des IDS und der Leibniz-Gemeinschaft (vgl. LeibnizOpen) das Open-Access-Prinzip und veröffentlicht ausschließlich digital, ohne gedruckte Form (Online-only). Diese Maßnahmen haben das Ziel, kurze Veröffentlichungszeiten für Manuskripte zu ermöglichen, einen unbeschränkten und kostenlosen Zugang zu qualitätsgeprüfter wissenschaftlicher Information rund um die IDS-Ressourcen im Internet zu bieten und liquide Publikationsprozesse zu unterstützen.
Aktuelle Ausgabe
Ausgangspunkt der vorliegenden Untersuchung ist die Beobachtung, dass in bestimmten Sprachen allgemeine Äußerungs- und Frageverben typischerweise auch als Auffordernsverben (im engeren und weiteren Sinne) fungieren und dann als propositionales Argument bevorzugt oder ausschließlich Infinitivkonstruktionen anstelle von finiten Satzstrukturen selegieren. Korpusuntersuchungen zeigen, dass die deutschen Verben sagen und fragen im Vergleich zu ihren Übersetzungsäquivalenten nur sehr selten als Auffordernsverben fungieren. Anhand des Vergleichs mit dem Italienischen wird gezeigt, dass Form, illokutiver Typ und Kontext der Äußerungen, auf die im Rahmen der Redewiedergabe referiert werden soll, im Deutschen spezifischere Voraussetzungen erfüllen müssen, um auf sie mit sagen oder fragen Bezug nehmen zu können. Erkennbar ist in diesem Zusammenhang, dass die Argumentrealisierung und ‑identifikation in entsprechenden Satzgefügen sprachübergreifend einem Muster folgt, das sich als konstitutiv für eine handlungsbezogene Bedeutung von Redewiedergabeverben herausstellt und auf das auch die marginalen Instanzen von sagen und fragen als Auffordernsverben zurückgreifen.